Lernen mit den heutigen Erkenntnissen für die Welt von Morgen

 

Die Schulkultur der Freien Naturschule, die sich aus aktuellen Erkenntnissen und Ansätzen der Bildungsforschung speist, ist auf die zeitgenössischen und zukünftigen Anforderungen der Gesellschaft und des Arbeitsmarktes ausgerichtet. Ihr Ziel ist es, ein Lernort zu sein, an dem Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, sich alle Kenntnisse und Kompetenzen anzueignen, die sie für ein sinnerfülltes, selbstbestimmtes und glückliches Leben im 21. Jahrhundert brauchen.

 

 

Die vier Säulen der Schule

 

Die vier Säulen, die das Lernen an der Freien Naturschule auszeichnen, sind selbstbestimmtes Lernen, Beziehungskompetenz, Spiel und Naturmentoring.

 

 

Selbstbestimmtes Lernen

Wir vertrauen auf den angeborenen Wissensdrang von Kindern und Jugendlichen. Wenn sie ihren angeborenen Neigungen folgen können, lernen sie fortwährend und aus eigener Motivation heraus. Ein zentraler Aspekt der Bildungsarbeit an der Freien Naturschule besteht daher darin, ihnen die Gelegenheit zu bieten, ihren Lernprozess von Anfang an mitzugestalten und in einem wachsenden Maß selbst zu gestalten. Hierdurch wird Kinder und Jugendliche die Schlüsselkompetenz vermittelt, lebenslang lernen zu können, und noch viel wichtiger, lebenslang mit Begeisterung lernen zu wollen. Dabei dienen ihnen die Lehrkräfte und die vorbereitete Umgebung der Schule als unterstützender und anregender Rahmen.

Mehr erfahren: Vertrauen in die intrinsische Motivation der Schüler*innen

 

 

Beziehungskompetenz

Die Freie Naturschule geht von der wissenschaftlich nahegelegten Prämisse aus, dass die Beziehung zwischen Lehrkraft und Lernenden wichtiger für Bildungsprozesse ist als das verfolgte pädagogische Konzept oder die angewandte Methode. Dementsprechend stellen respektvolle Beziehungen zwischen allen Beteiligten an der Schule, die von gegenseitiger Anerkennung und gegenseitigem Vertrauen geprägt sind, die Grundlage der Bildungsarbeit dar. Alle Beziehungen werden verantwortlich von den Erwachsenen gestaltet und orientieren sich an den Werten von Gleichwürdigkeit und Authentizität.

Mehr erfahren: Bildungsförderliche Beziehungskultur

 

 

Spiel

Das Spielen von Kindern und Jugendlichen ist für sie ernste Arbeit und die beste und nachhaltigste Art zu lernen. Beim Spiel – darin sind sich Bildungsforscher und Neurowissenschaftler einig – finden reichhaltige Lernprozesse statt in denen sie neue körperliche, geistige, emotionale und soziale Kompetenzen erwerben. Ihr Spiel entsteht spontan bei freiwillig ausgeführten Tätigkeiten in angstfreien Umgebungen. Von daher verabschieden wir uns vom Konzept „Fehler“ als etwas Negatives zugunsten einer Schulkultur der Potenzialentfaltung in der die Lernenden die Möglichkeit haben verschiedene Dinge spielerisch auszuprobieren, experimentell die Welt zu erforschen und neue Erfahrungen in einem druckfreien Raum machen zu können.

Mehr erfahren: Spiel als Methode

 

 

Naturmentoring

Natur wird als erster und grundlegender Erfahrungs- und Entwicklungsraum für Kinder und Jugendliche verstanden. Hier haben sie Zugang zu vier Erfahrungsqualitäten, die für ihre Entwicklung essentiell sind: Unmittelbarkeit der sensomotorisch gemachten Erfahrungen, Freiheit in der Gestaltung und Organisation ihrer Tätigkeiten, Verbundenheit mit ihrer Um- und Mitwelt sowie Widerständigkeit gegenüber ihrer Umgebung. Dementsprechend soll den Lernenden eine Vielzahl von Naturerfahrungen im Schulalltag ermöglicht werden (u.a. Schulgarten, Schulhund, Waldtage, Wildniscamps). Durch diese Einbindung der Natur in den Schullalltag sowie durch wildnispädagogische Methoden bzw. Naturmentoring soll bei den Lernenden eine reichhaltige Verbundenheit mit der Natur gefördert werden.

Mehr Erfahren: Naturmentoring